Nichtstun war die schlechteste Lösung
Nach dem Aus dämmerte ein Großteil der Toschi-Hallen als graue Industriebrache vor sich hin – die Gebäude und Hallen wurden mit den Jahren nicht attraktiver. Einige kleinere Firmen siedelten sich kurzfristig an, eine Zeitlang wurden dort bspw. Wohn-Container für den Bedarf im Osten Deutschlands gefertigt, ein Busunternehmen nutzte einige Hallen als Remise, ein Gebrauchtwarenhandel für Büromöbel entstand – und entschwand.
Auch eine ‚Recycling Service Nord GmbH‘ siedelte sich an. Sie versprach der Stadt ein Recycling-Zentrum mit professioneller Schadstoffentsorgung samt einer überaus grünen Zukunft für Rethem. Im Wesentlichen aber türmte dieses ‚Unternehmen‘ immer nur neue Abfallhalden inner- und außerhalb der großen Hallen auf. Es kassierte bei Unternehmen mit Entsorgungsbedarf, blieb selbst aber das fachgerechte Recycling schuldig. Anordnungen zur Räumung wurden ignoriert, finanziell erklärte man sich schlicht für überfordert. Viele hunderttausend Euro durfte letztlich der Steuerzahler in die überfällige Säuberung des Geländes stecken.
Solch teuer erkaufte Erfahrungen sorgten jetzt dafür, dass öffentliche Geldgeber den Entschluss fassten, mit Hilfe der EGRA endlich die vollständige Sanierung und Reaktivierung dieses Gewerbegebietes anzupacken.